Second Whisky Ship Happening
Freitag 21. Oktober 2022. Achensee, Pertisau, Tirol.
Heftiger Föhn in Innsbruck. Am Achensee nicht, eher ruhig, daher kein unruhiger Seegang. Stimmung allgemein: Erwartungsfroh!
Einlass 17.45 Uhr, für uns Gelegenheit vorher einen Drink im „Fürstenhaus Pertisau“ zu konsumieren. Mein früherer Kunde hat sich, nach Umbauarbeiten seit meinem letzten Besuch gigantisch zum Vorteil geändert. Ein nobles Hotel. Kamin Feuer in der Halle. Viel Holz. Angenehm ruhige Atmosphäre. Personal einheitlich chic gekleidet. Wir setzen uns an die Bar. Der Oberkellner hat offensichtlich bereits das Diner im Kopf, denn er läuft hinter der Bar ohne zu grüßen an uns vorbei. Zwei Barmänner bedienen dezent Bar und Halle. Ich als ehemaliger Barman beobachte gerne das Bargeschehen und studiere daher auch die Bar-Karte mit Interesse. Diesmal bin ich angenehm überrascht. Da hat ein Profi gearbeitet. Kaum Fehler, eine Seltenheit. Es wird sogar der Ursprung des Gins korrekt erwähnt. Die Niederlande, nicht England. Nach all diesen unerwarteten positiven Überraschungen folgt für mich der besonders negative Hammer. Zwei Cocktails mit frischen Früchten werden zubereitet. Die viel zu große Eisschaufel leitet die Eiswürfel gezwungener Maße via Handarbeit in die Gläser!
Beeren werden mit der bloßen Hand vom Stamm getrennt. Obst geschnitten und mit der bloße Hand in die Gläser platziert. Man kann da nur hoffen, dass der Barman vorher nicht auf der Toilette war und seine Hände mit Seife gewaschen hat. Denn ein fruchtige Seife Cocktail ist zwar speziell, jedoch nicht das Optimale. Hat der Barman aber seine Hände NICHT gewaschen, ja dann riecht und schmeckt der Cocktail variantenreicher… Falls man kein ordentliches „mise en place“ zusammen bringt, sollte Handschuhe eigentlich Standard sein!
Genug gesehen, das Whisky Abenteuer wartet: Einlass 17. 45 Uhr. Einchecken, wie beim Cruiser, via Namensliste. Aperitif: Chivas on Ice mit Ginger Ale. Da gehört international natürlich ein „piece of cucumber“ hinein. Gemütliches Plauscherl, links und rechts. Whisky Diner: Man wird freundlichst und professionell zu seinem Tisch begleitet. Am Ehrentisch, so wie letztes Jahr, „Master oft the Quaich“, Mario Prinz aus Wien. „Keeper oft the Quaich“ und Event Sponsor Gert Weihsmann von Pernod Ricard. Herr Andreas Trattner von Top Spirit. Je ein Fachmann aus der benachbarten Schweiz und Deutschland, sowie der Organisator dieses außergewöhnlichen Diner, „Keeper oft the Quaich“ Rudi Hundsbichler. Kurze Ansprachen und Erklärungen der Sponsoren und nach eine interessante „Whisky Story“ von Herr Mario, startete das „Whisky Diner“.Bei jedem Gang wurde der jeweilige begleitende Whisky fachlich erklärt. Das Essen war hervorragend. Der Küchenchef mit Turnschuhe sprintete von Küche zur Mikrofon hin und her. Mir nicht bekannt ist ob es eine vegetarische Variante gegeben hat. Wenn nicht, sollte man das in Zukunft bereits bei der Anmeldung berücksichtigen. Besonders positiv zu vermelden ist die Zimmertemperatur der Whiskys. Das war letztes Jahr noch anders! Auch die Weine wurden mit entsprechender Temperatur serviert! Ein absolutes „no go“ waren die zeitgleich servierten Whiskys zum Schluss. Nachdem auch die Farben fast ident waren, war für Laien und „Schnupper Anwesenden“ eine diffenzierung absolut unmöglich! Zwischen den Gängen wäre ausreichend Zeit vorhanden gewesen einen zweiten Whisky erklärend zu servieren, bzw. zwei Whiskys weniger an zu bieten. Manchmal ist Weniger echt Mehr! Für alle hundert Passagiere kann ich das nicht allgemein behaupten, aber bei uns war das Service besonders nett, freundlich, humorvoll und professionell unterwegs!
Dieses zweite Mal, mit einigen Verbesserungen gegenüber 2021, war ein außerordentliches Happening und verdient es meines Erachtens ein jährlich wiederkehrendes Erlebnis zu werden.
Second Day
Tasting Day
Diese Verbesserung in Vergleich zu 2021 war wohl eine ganz entscheidende! Die Whisky Freaks auf zu fordern bis 18 Uhr das Schiff zu verlassen, hatte bei den Betroffenen viel Unmut und Unverständnis verursacht. Die Verkostungen waren somit für einen Teil der Anwesenden abrubt zu Ende, denn das Schiff ging um 19 Uhr vom Anker. Diesmal hat man dazu einen ganzen Tag vorgesehen. Einlass ab 12 Uhr. Also die Veranstaltung auf zwei Tage verteilt! Das Whisky Schiff blieb diesmal am Anker liegen und man konnte den ganzen Tag hinein und hinaus! Natürlich für die „Achensee Schifffahrt Gesellschaft“ eine mutige Entscheidung. Meines Erachtens allerdings eine geniale Entwicklung zum Vorteil sämtlicher Beteiligten. Auf den verschiedenen Whisky Ausgabenstellen mit insgesamt über 350 (!) Whiskys versorgte das bewährte „Tiroler SchottenTeam“ sowie die Sponsoren, auch mit Vorträge, das interessierte Publikum wiederum mit fachliche Beratung und seltenen Whisky Sorten. Erstmals waren die „Tiroler Bad Boys“ www.badmilsblack-whisky-distillery.at mit dabei, denn ein bisserl Regionalität sollte schon sein! Dieses in Österreich einmalige „Whisky Happening am Wasser“ endete um 20 Uhr und hinterließ allgemein zufriedene Gesichter. Hoffentlich auch bei den zuständigen Personen der Achensee-Schifffahrt und erteilen Rudi Hundsbichler von www.claymore-whisky-club.at die Genehmigung mit den Vorbereitungen für das „Whisky Schiff 2023“ bereits jetzt an zu fangen. Wie sagte doch der berühmte Trainer und Menschenkenner Sepp Herberger: „Nach der Fahrt ist immer vor der Fahrt!“