Gasthof Turmbichl

Parkplatz

Terrasse für ca.100 Personen

Montag Ruhetag

Lily-von-Sauter-Weg 4

A - 6080 Vill

 

Das Dorf Vill wurde, wie Igls, durch die nationalsozialistische Verwaltung,

1942 nach Innsbruck eingemeindet.

Vill hat, inklusive 10% Nebenwohnsitzbewohner, ca 600 Bewohner und hat somit in etwa 1/4 Anzahl an Bewohner von Igls.

Damit man in Innsbruck sich mehr Gehör erhoffte, wurde 2013, nach Igler Vorbild, ein Stadtteil-Ausschuss gebildet.

Nachdem Vill sowohl auch Igls über dieselbe Postleitzahl 6080 verfügt, gibt es noch weitere Gemeinsamkeiten:

1926 dockten die Viller Musiker bei den Igler an und es wurde die "Stadtmusikkapelle Igls-Vill", gegründet.

 

In Vill befindet sich ein etwa über 150 Jahr altes Gebäude, wo bereits in vierter Generation die Familie Hörhager das "Gasthaus Turmbichl" betreibt.

Zur Freude der Viller Einheimischen, ist es doch das einzige Gasthaus in Vill. Ohne Gasthaus stirbt ein Dorf. Gehen Geschichte und Geschichten, gehen Kultur, gehen Traditionen und auch das Freizeitvergnügen der Einheimischen, sich zu sehen und zu unterhalten verloren.

Obwohl vom Betreiber solcher traditionsreichen und traditionskonservierende Betriebe tagtäglich enorme physische und körperliche Höchstleistungen abverlangt werden,  wäre es von der Politik doch eine Selbstverständlichkeit, diesbezüglich mal nicht an Steuererhöhungen im Allgemeinen, sondern hier, in Form einer "Kulturgut-Prämie", über Steuererleichterungen, nicht nur "anzudenken" sondern auch ernsthaft zu diskutieren!

 

Gasthaus Turmbichler Betreiber und Chef, Herr Martin, machte seine Kochlehre im Sporthotel Igls. Seine Kocherfahrungen perfektionierte er in bekannten nationalen und internationalen Häusern. Nach das viel zu frühe Ableben seines Vaters Toni, beendete er seine Wanderjahre und ist zu seinen "Roots"

in Vill zurückgekehrt.

Dies sehr zur Freude seiner Tante Moni, welche zeitlebens dort für beste Hausmannskost zuständig ist und dieser Unterstützung als ein Geschenk des Himmels betrachtet.

Ich selber habe noch in den frühen 70ern mit Martins Vater und Monis Bruder Toni, im Sporthotel Igls zusammengearbeitet.

Toni war dort Kochlehrling und ich Oberkellner.

Jetzt seinen Sohn Martin im Gasthaus Turmbichl arbeiten zu sehen, war für mich ein nettes Erlebnis und brachte mich gedanklich automatisch in die damalige Zeit zurück.

Vor allem im Hause Turmbichl tut man sich diesbezüglich leicht, fühlt man sich dort doch tatsächlich, bedingt durch die museumsähnliche Einrichtung und Atmosphäre, grandios in diese damalige Zeit versetzt. Laut Internet sind sogar die Zimmerpreise "mit fl.k/w Wasser" während Haupt- und Zwischensaison gleichbleibend!

 

Obwohl nicht mal  5 Kilometer von Innsbruck entfernt gelten hier noch die uralt-Regeln vom Land:

In der Kirche sind die Plätze rechts vom Altar für die Bauern vorgesehen und links für das weibliche Geschlecht.

Man macht das Kreuzzeichen mit rechts, folgendessen sitzen die Männer patriarchalisch auch rechts.

Nach dem Sonntags-"Kirchgang" gehen die "Manderleut" in`s Gasthaus und die "Weiberleut" nach Hause, um nach dem Hof zu schauen und zu kochen.

Die Manderleut kommen nach getätigtem Austausch der dörflichen-, regionalen- und nationalen Neuigkeiten, meist in Begleitung eines ordentlichen "Fliegers", nach Hause.

Das war schon beim Vater so und beim Großvater ebenso.

Nicht all zu lange ist es her, wo diese Sonntags-Tradition im Gasthaus Turmbichl einen Riss erfuhr: Eine unangenehme Duftnote versetzte eines Sonntags eine nicht im Dorf geborene "zue`graste" Dame. Unter ungläubigen Blicken der Zigarren- und Pfeifen rauchenden politisierenden Herren, nahm diese weibliche Person an einen Tisch Platz und begehrte doch tatsächlich was zum Trinken!

Die Herren empfanden sich in ihrem Heiligtum unangenehm bei ihren wichtigen Tätigkeiten gestört und unter Beobachtung gestellt.

Am nächsten Sonntag wiederholte sich diese Zeremonie, diesmal hatte die Dame allerdings eine einheimische Freundin mit! Eine Unverschämtheit und unerhörter Einbruch in die männlichen Gepflogenheiten! Jeden Sonntag vergrößerte sich diese "Frauenrunde". Eines Tages flog einer der anwesenden Manderleut fast vom Stammtisch Hocker. Die Verbindung seiner Augen zum Stamm-Hirn schien nicht mehr ordentlich zu funktionieren, erspähte er doch seine eigene Frau unter der Frauenrunde! Unter schwer bedenklichen Atemstörungen konnten seine Stammtischkollegen gerade noch vernehmen wie er "Jetzt steht die Welt nicht mehr lange!" stöhnte.

Unbedingt erwähnt gehört bei dieser Tatsachengeschichte, dass diese Frauenrunde in Dorf Vill zur Tradition geworden ist! 

 

Dass die Familie ambitionierte Jäger sind, ist im Hause überdeutlich sichtbar, wiewohl es mir als Laie nicht ganz klar ist, dass man bei den Trophäen vergeblich nach Abschuss-Gegend und -Datum sucht.

 

Bei unserem Besuch war es Mittwoch und Martin empfahl uns das "Musiker Menu".

Martin erklärte: Ab 14 Uhr ist jeden Mittwoch "Musikertag" und da treffen sich im "großen Saal" Musiker-Freuden aus Nah und Fern.

Da wird musiziert, gespielt, gesungen, gegessen, getrunken und gelacht.

Ein einmaliges Erlebnis, genauso wie das Gasthaus Turmbichl, das Essen, das Ambiente und das ganze "Rundherum".

Empfehlenswert ist ein Besuch der Rokokokirche mitten im Dorf gelegen.

Diese Pfarrkirche, mit dem Viller Schutzpatron des heiligen Martin, wird seit jeher von Stift Wilten betreut und wurde 1397 erstmals erwähnt.

Die Umgebung von Vill, Igls und Lans bieten herrliche kurze, lange und längere Wanderwege in guter Luft in der freie Natur und wäre eine wunderbare Ergänzung das Gasthaus Turmbichl in Vill zu besuchen.

 

Ich wünsche Herr Martin viel Erfolg. 

 

Empfehlung an Freunde

 

YeSSSs

Mehr in dieser Kategorie: « Restaurant 1809 Grünwalderhof »
   
© Alexander Weller